Aufgeschriebenes
Ab Ende Dezember 2023 gestalte ich diese Rubrik neu.
Das Schreiben der Texte, der Glossen, Kolumnen, dystopischen Utopien, der sarkastischen Gedichte ...ist abgeschlossen.
4 Tagebücher mit mehr als 1200 Texten aus der Zeit vom November 2020 bis zum Dezember 2023 sind genug.
Dazu ergänzend entstanden Bücher mit Gedichten und Erzählungen, die nun auch gedruckt vorliegen.
Ab Ende März ... 2025 ...
mal wieder persönliche Texte
Die erste Fassung des Gedichtbuches war am Anfang des Jahres im Druck.
Mittlerweile sind neue Texte und vor allem Gedichte entstanden.
Ich erweitere das Buch und gebe es erneut in die Druckerei.
Wo ist er nur hin?
Ich dacht’, es sei Wasser,
doch ward es Gewinn.
Im Glas war ein Whisky –
wo ist er nur hin?
Ein Tropfen mit Seele,
voll Geist und Geschmack.
Zum Glück hält das Fläschchen
noch einiges wach.
Ich denk’ schon an morgen
und freue mich sehr,
wenn Tropfen dann fließen
ins Glas – bis es leer.
Der Geist aus der Flasche,
vereint mit Verstand
dann lyrisch veredelt
in Worte gebannt.
Und neue Gedanken,
gespickt mit Gehalt,
die werden zu Texten,
Gedichten schon bald.
Drei September-Texte
„Grimms Grausiges Gruseln“
Das war der Titel einer grotesken Theater-Performance des Komponisten und Autors Thomas Hertel, die ich nicht vergessen werde.
Grimms Märchen, verwandelt als Horror-Spektakel. Eine Inszenierung des Leipziger Schauspielhauses und des Theaters der Jungen Welt.
Eine Veranstaltung, bei der vorher gewarnt wurde: „Nicht für kleine Kinder geeignet“.
Ja …
Die Grimm-Märchen waren es nie. Sie waren nicht für Kinder verfasst und zielten auf erwachsene Menschen des frühen 19. Jahrhunderts. Sie waren Belehrung, Sammlung von Weisheiten, Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen der Menschen damaliger Zeit. Die Sammler dieser Texte, Jakob und Wilhelm Grimm, erzählten sie in einer kultivierten, die deutsche Sprache pflegenden Art und Weise, die bei der herrschenden Adelsklasse in den damaligen deutschen Ländern auf Gegenwehr stieß. Die Brüder, beide Literaturprofessoren, waren des Verdachts schuldig gesprochen, das Volk gegen die Obrigkeit aufwiegeln zu wollen.
In den nachfolgenden Jahrzehnten wurden sie weiter gesammelt, neu erzählt, sprachlich „entschärft“ und gelangten Schritt für Schritt in die Kinderzimmer des gut situierten Bürgertums.
175 Jahre später …
Im Deutschland des Jahres 2025 kann man konstatieren:
Noch nie wurden so viele Bücher gedruckt wie heute.
Noch nie war Bücherware so preiswerte Ramschware wie heute.
Noch nie gab es einen so geringen Prozentsatz von Menschen, die lesen und schreiben können.
Noch nie zuvor kannten so wenige aufwachsende Kinder die Volksmärchen der Brüder Grimm.
Noch nie zuvor wurden so wenige Märchenfilme produziert, die wirklich für Kinder geeignet sind und einem künstlerischen Anspruch genügen.
Noch nie zuvor gab es solch eine Tendenz der „Reparatur“ der „alten Literatur“ in Richtung Vermeidung von „Anstoß“ und sogenannter angeblicher „kultureller Aneignung“ …
Noch nie zuvor in der jüngeren Geschichte unseres Landes war es so, dass sogar Werke der Weltliteratur aus Kindergärten, Schulen und Bibliotheken verbannt wurden.
Immer weniger Eltern lesen Kindern vor.
Immer mehr Erzieher vermeiden das Vorlesen aus Rücksicht gegenüber Menschen, denen unsere Kultur fremd ist.
Es wird, so äußern sich Erzieher und Lehrer, immer komplizierter, aus Büchern vorzulesen oder zu zitieren, weil der Wortschatz und das Sprachverständnis junger Menschen immer schlechter wird.
Nähern wir uns etwa wieder der Situation in der Kommunikationskultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts?
Was Lesen und Schreiben angeht … ganz bestimmt.
Die elektronische Audio- und Video-Information beherrscht die Welt der Kommunikation.
Ein Überfluss an Information führt zu Verarmung traditioneller Formen des Gedankenaustauschs und am Ende zu extremer geistiger Verarmung, weil Informationen nicht mehr verarbeitet, sondern wie Fast Food nur noch konsumiert werden, um das Unterhaltungs- und Ablenkungsbedürfnis zu befriedigen.
„Schöne Neue Welt“
Aufgepasst!
Es ist soweit!
Ganz Deutschland — und vor allem seine junge Bevölkerung, aber auch Omas, Opas, Tanten, Onkel und Cousinen — marschiert gegen Rechts!
Alle warnen vor dem sich in den Startlöchern befindlichen Faschismus.
Jeden Tag wird es schlimmer, so tönt es allerorten.
Deshalb gehen Kinder immer öfter nicht in die Schule, sondern zu Antifa-Demos oder versuchen, das Klima zu retten.
Und auch deshalb soll eine „unangenehme“ Partei schnellstens verboten werden.
Ja, selbstverständlich schließen sich deshalb alle anderen Parteien zur Front zur Rettung der Demokratie zusammen.
Schließlich sind Begriffe wie Frieden, Freiheit, Heimat, Liberalismus, Pluralismus, Diplomatie neuerdings „rechte Begriffe“.
Summa summarum: Politiker und Pharma-Globalisten testeten in der Zeit von 2020–2023, inwiefern man Menschen durch Panik und Angstmache auf den Verzicht von Menschenrechten einstimmen kann — was in den meisten Ländern ja erfolgreich und sehr überzeugend gelang.
Und jeder Tag zeigt es erneut:
Menschen sind nicht anders als die Mitläufer, Dulder und Schläfer von 1933.
Denn wieder heißt es, dass es gute und böse Menschen gibt und dass man böse Vertreter des Volkes ausgrenzen, diskreditieren, jagen und töten dürfe.
Man schaue sich die Dokumente der Jahre 2020–2023 an: die Aussagen von Politikern, Ärzten, Wissenschaftlern, Alltagsmenschen, Schriftstellern, Künstlern, Journalisten …
Alles ist gesammelt! Das Netz vergisst nichts!
Nur Menschen tun nach „verbrecherischen gesellschaftlichen Phasen“ immer so, als ob das alles immer nur die anderen gewesen wären.
Und heute — im September 2025?
Ein Teil der linken, wokistischen Gesellschaft der USA verspottet den Tod eines „Unliebsamen“ — eines „Populisten“, eines „Konservativen“ — und im öffentlich-rechtlichen Funk Deutschlands dürfen, ohne Protest und mit staatlich-parteilicher Absegnung, Moderatoren und Moderatorinnen aus dem Lager von „Big Brother“ sinngemäß ins Mikrofon hetzen, dass
wer solche Auffassungen wie der vor wenigen Tagen erschossene Andersdenkende in den USA öffentlich verbreitet, damit rechnen müsse, abgeknallt zu werden. Sozusagen: selber schuld! Es gebe ein Recht echter Demokraten zum Widerstand und zur „Reinigung“.
Also … Achtung!
Jeder Querdenker, jeder Aufrührer, Andersdenkende, Kritiker, Zweifler … ist ab sofort zum Abschuss freigegeben.
Vielleicht gibt es dann sogar einen speziellen Abschuss-Orden oder eine Abschussprämie … oder Aufstiegschancen, geile Pöstchen mit Pensionsanspruch.
Kurz nach 1945 haben Autoren diese „neue Welt“ vorausgesagt und beschrieben. Lest Huxley, Bradbury, Orwell!
Und bitte nicht verwechseln: Sie meinten nicht vorrangig den Kommunismus. Ihre Vision beschrieb den modernen bürgerlichen Staat am Ende des 20. und am Anfang des 21. Jahrhunderts.
„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“
Dieser Satz stammt von Heinrich Heine (1797–1856), dem deutschen Dichter, der im heutigen Dschungel der „woken, niemanden verletzenden Literatur“ kaum noch eine Rolle spielt. Heine sprach aus, was er dachte, kämpfte mit Worten für Humanität, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Freiheit. Der zitierte Ausspruch (über das Verbrennen von Büchern) findet sich in seinem Drama Almansor (1821).
Als zur Zeit des deutschen Faschismus auch seine Werke in die Flammen geworfen wurden, erfüllte sich auf grausame Weise, was er mehr als hundert Jahre zuvor symbolisch beschrieben hatte.
Warum erinnere ich heute an diesen Gedanken Heinrich Heines?
Weil ich las, dass in den USA – dem selbsternannten „freiheitlichsten Land der Welt“ – aktuell so viele Bücher auf den sogenannten Index gesetzt wurden wie nie zuvor.
Anders gesagt: Noch nie war die Zahl der in den USA „unerwünschten“ Bücher so groß wie heute. Sie gelten als „gesellschaftlich umstritten, politisch gefährlich, familienfeindlich, religionsfeindlich, kommunistisch, aufrührerisch, jugendgefährdend …“.
Darum werden sie an Schulen verboten, aus Bibliotheken entfernt und in Buchhandlungen nur unter dem Ladentisch angeboten. Käufer verstecken sie – wie auch Alkohol – in einer Zeitung, wenn sie sie in der Öffentlichkeit lesen.
In fast jedem anderen Land der Welt würde man das als typische „diktatorische Machenschaft“ eines autoritären Regimes bezeichnen. In den USA nennt man es „Kulturkampf“.
Und das Absurde: Nicht der Staat selbst sei verantwortlich, sondern Menschengruppen, die öffentliche Meinung, Institutionen, politische Interessenverbände … Kurz: Die Bücherverbote, die Zensur, das „Bücherverteufeln“ wurden gewissermaßen ausgelagert.
Wenn das aber „nur Kulturkampf“ ist, dann wird es gar noch als Ausdruck von Demokratie verkauft!
Spätestens da wird mir klar, warum nach 1945 in den westlichen, von den USA und England besetzten Zonen selbst die Märchen der Brüder Grimm verboten waren – sie galten als „ideologisches Material faschistischer Prägung“.
Man könnte beschwichtigend lachen und sagen: „Die Amis sind eben ein Volk ohne Nationalgeschichte, ein Volk von Viehtreibern und Rassisten.“ Aber schon dieser Satz wäre heute „gefährlich“ – und ist in diesem Zusammenhang nur als Sarkasmus, Satire oder Polemik zu verstehen.
Ich bitte um Nachsicht.
PS:
Bücher, die derzeit in den USA verboten oder massiv eingeschränkt sind (Quelle: watson.de):
• Harry Potter-Reihe (J.K. Rowling)
• Die Farbe Lila (Alice Walker)
• Winnie Puuh (A.A. Milne)
• 1984 (George Orwell)
• Die Bibel (zeitweise)
• Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele (Suzanne Collins)
Meine Vermutung: Auch die Werke von Orwell, Bradbury und Huxley dürften nicht gern gesehen sein.
Tipp:
Bei Reisen in die USA besser keine solchen Bücher im Gepäck mitführen. Sonst lernt man schnell – auch als deutscher Staatsbürger – die amerikanische Untersuchungshaft kennen.
8.7.2025
Achtung ...
Langer Text vom 8/7/25
Keiner muss das lesen!
................
Als wir Kinder waren,
da hatten wir in der Schule das Fach: "Singen".
In dem Moment, in dem ich das aufschreibe, da höre ich sofort einen Aufschrei bei vielen Mitmenschen. Den Aufschrei, der mitteilt: "ich konnte nie singen!" "hört mir auf mit Singen", "da war ich immer schlecht", ...
Woher kommt diese reflexartige Abwehr-Reaktion?
Ist sie typisch für unser Volk ... uns Deutsche?
Hat das etwas mit realistischer Erinnerung an Kinder- und Jugendzeiten zu tun?
Waren wir schon als Kinder so ablehnend eingestellt?
Singen ... Ja!... So hieß das Schulfach.
Es gab auch ähnlich leicht verständliche Namen für Fächer: Schreiben, Lesen, Turnen, Rechnen, Zeichnen, Heimatkunde, Gartenarbeit, Nadelarbeit.
Junge Menschen des Jahres 2025 verdrehen die Augen, wenn sie diese Worte hören. Nun ... es ist richtig ... diese Bezeichnungen waren damals die Schulfachbezeichnungen in der Unterstufe 1-4 und sie scheinen (und das ist auch so) aus der Vergangenheit des Schulsystems des 19.Jahrhunderts zu stammen.
Ab Klasse 5 wurde aus Rechnen ... Mathematik, aus Lesen und Schreiben ... Orthografie und Grammatik ... usw.
Jeder kennt diese Begriffe und ich gebe zu, dass wir Kinder damals sogar stolz darauf waren ... zumindest am Anfang ... nun endlich "wissenschaftlichen, erwachsenengemäßen Unterricht" zu haben.
Wir wollten ja etwas werden ... lernen, einen Beruf ergreifen, studieren, die Welt besser machen und dazu, das ahnten wir, braucht man mehr als nur Lesen und Schreiben.
Heute beenden Millionen Schüler in unserem Land die Schule, ohne diese Kulturfähigkeiten ausreichend erlernt zu haben. Wir lebten damals in einer Zeit, wo fast jeder Mensch und Bürger diese Fähigkeiten erwarb. Selbst Oma und Opa, und die hatten nur 4 oder 6 Jahre die Schule besucht, konnten das.
Nun ...
das war ganz sicher eine "altbackene" Zeit ... konservativ, unmodern, weltfremd.
Zurück zum Singen!
In den ersten Klassen haben wir also gesungen. Wir lernten auch ein paar Noten kennen und wer wie ich Instrumentalunterricht hatte, weil das die Eltern möglich machten, der konnte sogar in den Notenbüchern lesen, wie in einem Schulbuch.
Wir hörten auch Musik, erlebten Konzerte und es gab Schulchöre.
Natürlich klang unser Singen nicht immer schön. Spätestens im Zusammenhang mit dem Stimmbruch schwiegen wir Jungen lieber, als dass wir unseren Mund öffneten.
Freundliche Lehrer nahmen Rücksicht ... und trällerte man als Junge in der Gruppe oder klopfte einen Rhythmus, dann war das auch zensurenwert.
Haben wir deswegen Musik nicht gemocht?
Sind uns Deutschen deswegen die Lieder abhanden gekommen?
Haben wir deswegen heute ein Problem, beim Zusammentreffen ein Lied anzustimmen, wenn sich eine Situation ergibt?
Ein kalter Schauer des Grusels geht mir über den Rücken, wenn ich daran denke, was ich 2007 in Ungarn erlebte.
Bei einem internationalen Treffen der traditionellen ungarischen Volkskultur, für das ich eine Einladung vom Schulamt bekommen hatte (ein Vorgang, den ich mir bis heute nicht erklären kann) ... Restplatz, Zufallsfortbildungsangebot ...
bei diesem Workshop-Treffen kamen 35 Personen aus 20 Ländern zusammen und Kommunikation erfolgte über ....
Gesten, Gesichtsausdruck, Denglisch, Vormachen, Nachmachen und ...
ja, wie das auf der Welt so ist, auch über das Deutsch ...
weil Menschen aus anderen Ländern Sprachen lernen. Wir Deutsche denken seit 150 Jahren, dass die Welt Deutsch sprechen muss.
Kurz vor dem Ende der fantastischen "Kultur-Praxis-Fortbildungs-Tage" standen wir Teilnehmer aus Deutschland vor dem Problem: Jede "Landesgruppe" ... wir waren 6 Personen aus den deutschen Bundesländern, also jede Gruppe oder auch Einzelpersonen sollten für eine Abschlussfeier Gedichte, Lieder oder etwas Theatralisches vortragen.
Uns 6 Personen verschiedenen Alters verschlug das regelrecht die Sprache.
Singen, Tanzen, Rezitieren ... wer soll das denn können?
Das Abschlussfest wurde ein tolles Erlebnis.
20.6.2025
Der Paul ...
der Beatle Paul Mc.Cartney, er hatte vorgestern Geburtstag.
Vor 83 Jahren in Liverpool geboren, ist er bis heute auf der Bühne und als Komponist aktiv und gehört zu den kreativsten Musikern aller Zeiten.
Wen man als Jugendlicher in den 60ern nun mehr mochte ... die Stones oder die Beatles ... das war mir seit meinem 13. Lebensjahr völlig egal. Es war unsere Musik, es war die neue Musik der heranwachsenden Generation. Und das war so ... egal wo ... auf dieser Welt ...
Auch in der DDR, dem kleinen Land mit Radioempfang von DDR-Sendern und dem Rundfunk aus dem Westen. Das wussten unsere "Betreuer" im Staatsapparat und sie hatten im Grunde auch nichts einzuwenden. Es war ja nur Musik.
Kulturpolitische Einschätzungen, die auf die Beurteilung in Richtung "bürgerlich-kapitalistische Dekadenz" zielten, waren eher pseudopolitisches Kabarett und wurden von niemandem ernst genommen. Selbst große Musiker, Dirigenten und Komponisten der DDR schätzen die Beatles als genau so innovativ ein, wie die Klassiker Beethoven und Mozart, Bach oder Brahms.
Ja, es gab sogar Schallplatten ... Vinylpressungen. Und wer sie erjagte ... aus der UdSSR, Polen, Jugoslawien und auch von Amiga, der gehörte zu den "Auserwählten".
Ich nahm ab 1969 alles auf, was ich im Radio ergattern konnte und was auf dem Uralt-Ton-Bandgerät meines Vaters und den alten Agfa-Bändern einigermaßen klangetreu zu speichern war. Unsere Jugend-Radio-Sender übertrugen sogar ganze Plattenseiten als Mitschnitt.
Bis in die 80er hinein war das Kopieren von Band zu Band eine Lieblingsbeschäftigung von mir und einigen meiner damaligen Freunde und Schulkameraden.
Nun ... als ich gestern vom Geburtstag Paul McCartneys erfuhr, da passierte etwas, was "alten Gehirnen" immer wieder passiert: ich hatte eine Erinnerung.
Eine Erinnerung ... zurück in das Jahr 1970.
Genau vor 55 Jahren, da sang ein Mädchen (sie war damals genau so alt wie wir) ein Lied, was auch ständig im Radio gespielt wurde und das eigentlich zu den primitivsten Schnulzen der Musikgeschichte gehört.
"Mr. Paul McCartney"
Ja, es war eine kindliche Edelschnulze ... aber damals fanden wir als Jugendliche dieses Lied wunderbar und haben es, weil es so ein einfacher Text war, selbst vor uns hin geträllert. Ein Lied, in dem ein kleines Mädchen davon singt, wie sie ihn bewundert, liebt und leidet, weil er sie nicht kennt.
Dieses Mädchen, es war damals noch nicht bekannt!
Es war die deutsche Sängerin Marianne Rosenberg.
(Textausschnitt)
.....
Mr. Paul McCartney, weißt du, wie ich leide?
Ohne Wort von dir bin ich einsam
Mr. Paul McCartney, mach mir doch die Freude
Denk doch bitte auch einmal an mich
Viele Mädchen gibt's für dich
Die seh'n besser aus als ich
Aber keine mag dich so, so wie ich
....
Happy Birthday Paul!
11.6.2025 - Eine weitere Portion Sarkasmus
Wer wissen möchte,
wie es um Deutschland, dem einstmals bejubleten Staat der "Dichter und Denker" ... und 1933 bis 1945 auch dem "Land der Mitläufer und Henker" steht ...
der schaue und höre sich die Nachrichten bei ARD und ZDF an.
Da gibt es seit einiger Zeit: "Nachrichten in einfacher Sprache".
Das sind Sendungen, in denen in wenigen Minuten 3 bis 5 "weltpolitische Schmäckerchen" in einer Art "Kindergartensprache" ausgestrahlt werden.
Die Sprache ist einfacher als jeder Text in einem Kinderbuch für Leseanfänger und zielt auf den mündigen "Analphabeten, Neubürger, Schulabbrecher, Langzeitarbeitslosen und alle Aussteiger aus der bürgerlichen Gesellschaft in Papphütten, Abrisshäusern und Notunterkünften.
Diese Menschen haben ja bekanntlich immer ihr Smartphone, Ihren Laptop oder ihre smarte Home-Audio und Video-Anlage dabei.
Und in diesen maximal 3 Minuten wird die Welt erklärt. Das Land und seine führenden Politiker bejubelt und Angst-Feindbilder gefestigt. Das Ganze schön einfach mit Worten aus dem 100 Vokabel-Buch des Jahres 2025.
Wer einmal (in der Vergangenheit) erlebt hat, wie Kinder einer Gruppe von 5-Jährigen in einer Kita vor einem Spaziergang über notwendige Verhaltensweisen und Regeln belehrt werden, der spürt ...
diese Kleinen dürften einen Intellekt besessen haben, der weit höher angesiedelt war.
Nun ...
Kitas mit pädagogischer Betreuung und Bildungsauftrag gibt es immer weniger. Im Land haben wir zirka 10 Millionen Menschen, die nicht richtig Lesen und Schreiben können.
Diese Tendenz ist stark fortschreitend.
Bildungsminister sagen in die Kamera und das Reporter-Mikrophon, dass die deutsche Sprache nicht mehr so wichtig sei, dass die Rechtschreibung nicht mehr Unterrichtsfach sein muss und lange Zeit überbewertet wurde.
Bald sind die Alten, die einmal als Schüler Rechtschreibung, Literatur, Ausdruck und sogar das Fach Schönschreiben gelehrt bekommen haben, ausgestorben.
Dann werden sich die nachfolgenden Generationen wieder über Urlaute, Mimik und Gestik verständigen ...
Im Grunde reicht das ja auch für den täglichen Einkauf im Supermarkt. Der digital aufgeladene Sozialkredit ist im Arm als auslesbarer Chip implantiert.
Hat aber jemand am Vortag zu viel gegessen oder geraucht, dann streikt der Verkaufsroboter und eine digitale Stimme teilt mit: "Komm morgen wieder ... Gott und Allah segne dich!"
25.4.2025
In diesem Jahr
Am 1. Mai 2025 … werde ich 70 Jahre alt.
In einer einfachen mathematischen Rechnung ergibt sich, dass sich damit mein Leben in zwei Zeiträume teilt, denn daraus fogt, dass ich 35 Jahre DDR-Bürger war und jetzt mittlerweile auch 35 Jahre Bürger der BRD.
Auf dem gleichen Grund und Boden ...
nur mit dem Unterschied, dass dieser vorher Volkseigentum war und heute mehr oder weniger getarnte Spekulationsmasse.
Die ersten 35 Jahre waren die Zeit der Kindheit, des Lebens im Haus der Eltern und Großeltern im Dorf, die Schulzeit, die Zeit des Besuchs der Erweiterten Oberschule in der Stadt Eisleben, das Abitur, die Arbeitszeit im Tagebau, die Zeit des Grundwehrdienstes, die Zeit des Studiums in Leipzig, der Abschluss als Diplomlehrer, die ersten Arbeitsjahre in Schulen, das Kennenlernen meiner Frau, die Hochzeit, die Geburt beider Kinder.
Alles in 35 Jahren.
Alles in der Zeit der heute so allgemein, von den westdeutschen Meinungsmachern verteufelten „Zweiten Diktatur“ nach Hitler, der gehassten DDR, dem „gescheiteten Versuch der Schaffung einer besseren Gesellschaft“.
Diese Gesellschaft ermöglichte meinen Eltern Bildung, Ausbildung, Studium, Beruf, Arbeit, ein bescheidenes Leben, Frieden, soziale Sicherheit und eine gute Ausbildung ihrer Kinder.
Ja, diese Zeit war eine Zeit des mühsamen Aufbaus unter Sanktionsbedingungen des Westens, des Rohstoffmangels, des Verschleudern des begehrten Warenangebotes in den Westen, was zur Folge hatte, dass unsere Läden oft wenig anzubieten hatten.
Es war eine Zeit, in der man, wenn man der Politik loyal gegenüber stand, seine Ruhe hatte. War man Kritiker, dann bekam man Probleme. Wer sich wehrte, der saß dann schnell einmal zur Umerziehung in einem „staatlichen Hotel“.
Aber diese Gesellschaft sorgte sich um Kinder, die Schulen, die Ausbildung, die Verteidigung des Friedens, um eine friedliche Außenpolitik und um ein offenes Verhältnis der Zusammenarbeit mit allen Staaten dieser Welt.
Ja … dieser Staat hatte auch Angst vor seinen behüteten Bürgern und „sperrte sie ein“. Die Grenzen waren geschlossen und so etwas wie Reisefreiheit war nur ein Traum. Genau so wie der Traum vom Auto, den Bananen, dem billigen Fernseher ...
den Luxusprodukten des Westens.
Es war ein sehr sonderbares Land, das von sich selbst behauptete, eine „Diktatur des Proletariats“ zu sein.
Doch wir waren nicht das einzige Land dieser Gesellschaft-Konzeption. Die Gemeinschaft dieser „Bruderstaaten“ war relativ groß und stand unter Führung, Kontrolle und Schutz der Sowjetunion.
Zusammen waren wir der vom Westen genannte „Ostblock“ und …
Das darf nie vergessen werden …
Es war die Zeit des „Kalten Krieges“, der jederzeit in einen „Heißen Krieg“ hätte umschlagen können.
Wir waren das westlichste dieser sozialistischen Länder.
Unsere Westgrenze war eine Grenze zwischen verfeindeten Systemen.
Weil das so war, deswegen ging es uns in der DDR sozialpolitisch und den Lebensstandard betreffend am besten.
Unser kleines Land galt sogar als Industrieland und besaß eine Landwirtschaft, die alle Menschen gut versorgen konnte.
Aber die Grenzen waren zu.
Wer meckerte, der machte sich verdächtig.
Also lebte man sein Leben und genoss eine Lebensweise, von der so manches Volk der westlichen Welt nur träumen konnte. Man schaue sich einmal Bilder und Berichte aus England, Irland, Norwegen, Spanien, Portugal, Griechenland, Italien und Frankreichs an. Soziales Elend, Massenarbeitslosigkeit, politischer Terror … in den 50er bis 70er Jahren vielerorts Alltag.
In den heutigen Geschichtsbüchern (wenn überhaupt noch Geschichte unterrichtet wird) gibt es dazu keine Notizen und die DDR wird kurz zusammengefasst als „Unrechtsstaat“, als „Diktatur“ und so schlimm wie die „Hiltlerzeit“ gebrandmarkt.
Das gehört zum Konzept der Orwellschen Reinigung der Vergangenheit, der gefährlichen ... märchenhaft anmutenden ... Einteilung der Welt in die Guten und Bösen, liberalen und diktatorischen, demokratischen und autokratischen Gesellschaften.
Kurze Zusammenfassungen vergangener Geschichte dienen der Bestätigung unserer angeblichen heutigen Mission der "Verteidigung westlicher Werte", zu denen wieder auch militärische Mittel gehören, denn das Böse verstehe nur Stärke. So sagt man es uns ... jeden Tag in den "guten, vertrauenswürdigen Medien". Deswegen schwafeln Politiker unseres Landes seit Jahren schon von der neuen Rolle Deutschlands als globaler Regulierungsmacht und eine Hobby-Außenpolitikerin übt sich im Beleidigen anderer Regierungen, kommt mit Forderungen und Sanktionsandrohungen zu politischen Besuchen, um "Frieden zu stiften".
Zum dritten Mal in 120 Jahren steht Europa vor einem Weltkrieg. Zwei haben stattgefunden und mehr als 100 Millionen Tote gebracht.
Beim Dritten wird man nicht mehr zählen ...
PS
Zeitgleich jährt sich auch ein Ereignis das 50. Mal : meine Entlassung aus dem Grundwehrdienst.
Mit 18 eingezogen, kam ich 2 Tage vor meinem 20. Geburtstag wieder nach Hause.
Achtzehn Monate Ausbildung und Dienst an der Grenze waren vorüber. Wir waren noch Kinder und hatten den Auftrag, die Heimat zu verteidigen. Mal abgesehen von einem Mut der Ahnungslosen, hatten wir vor allem auch Angst, vielleicht das Leben zu verlieren. Es war eine schlimme Zeit, aber ... ohne es so richtig zu begreifen ... haben wir den Frieden gesichert. Das Ganze "erkauft" mit einer geschlossenen Grenze.
Das westliche Bündnis hatte Angst vor uns ... und wir vor ihnen. Beide Seiten wussten, dass ein Krieg nicht infrage kommen kann, wenn nicht beide Seiten in einem Atomkrieg "verrecken" wollen.
Heute ... im Jahr 2025 gibt es deutsche, französische, englische, ukrainische, niederländische .... (und viele weitere) ... Politiker, die im "Bunten Mantel der Klimarettung, der Rettung der Demokratie und der westlichen Werte" davon sprechen, dass doch so ein kleiner Atomkrieg durchaus machbar wäre. Das Schlimme sind aber nicht nur die Politiker ... sondern Millionen Menschen, die gedankenlos und bildungsfern diesen Gedanken zustimmen.
Immer öfter denke ich, dass meine Zeit an der Grenze ... trotz Angst ... nicht sinnlos war und ...
wir hatten noch ein wenig Grundbildung, Geschichtswissen, Moral, Anstand und gesunde Skepsis gegenüber Propaganda.
29.3.2025
Wenn
das Wetter nicht so angenehm ist und man doch lieber zu Hause bleibt, dann gibt es über den Tag verteilt ab und zu die Gelegenheit und auch das Bedürfnis, mal nach draußen zu schauen.
Das ist in unserer Wohnung auch nicht unangenehm, haben wir doch einen kleinen Park mit Spiel- und Wäscheplatz vor dem Fenster. Noch sind die Bäume fast kahl, aber es tut sich etwas Ende März ...
Das, was ich vorhin sah ... es erinnerte mich an die Zeit vor 60 Jahren.
Wieso?
Ich werde es beschreiben und tief in der Wunderkiste der Erinnerungen kramen.
"Ich war mal auf dem Dorfe" ... so habe ich mein Erinnerungsbuch mit 70 Texten aufgeschrieben in den Jahren 2020-2023 betitelt. Ja ... wir Kinder vom Dorf, wir lebten unter Umständen, die sich heute keiner mehr vorstellen kann.
Straßen fast ohne Auto, Gärten an den Häusern, wo man als Kind auch mal schnell in Nachbars Garten Erkundungen betreiben konnte, Nachbarn, die man alle kannte, der Konsum, der Bahnhof, die Bushaltestelle, ein See, ein Park, wilde Natur ... alles zu Fuß zu erreichen und ohne Beschränkungen durch die Eltern und Großeltern.
Die Dorflandschaft, der Umkreis von 5 Kilometern ... das war unser erweiterter Garten.
Besonders abenteuerlich war das Spielen mit anderen Kindern an den Feldern, den Wiesen und den Wasser-Gräben, in denen aber kaum Wasser stand. Ringsherum Sträucher, alte Bäume und ... ja auch so mancher Abfall auf wilden Ablageplätzen.
Das war unser Material für den Bau von Buden, Burgen und geheimnisvollen Verstecken.
Das würde man heute als Erlebnispädagogik bezeichnen und als ökologisch bewusste Erkundung der Natur.
Warum kommt mir das in den Sinn ...?
Nun ..
Beim vorhin beschriebenen Blick aus dem Fenster am 29.3.2025 muss ich feststellen, dass Kinder am Spielplatz vor unserem Haus die Bodensteine, die den Sandkasten umrahmen und den Dreirädern und Rollern einen festen Weg bieten ...
dass diese Steine von Kindern ausgegraben und in den Sandkasten hineingeworfen worden sind. Nicht ein Stein ... nicht 3 oder 5. Nein mindestens 20!
Die Zeiten haben sich in 60 Jahren geändert.
Die Merkmale der modernen Gesellschaft kann man sehr einfach benennen.
Aber das überlasse ich dem Leser dieses Textes.
Vielleicht sagt auch jemand ... "na und" ... "ist doch nicht so schlimm" ... "wird von der Wohnungsverwaltung wieder repariert" ...
Das ist zum Beispiel ein Merkmal der Neuzeit ... 2025.
18.1.2025 - Frisch aus der Druckerei
Ein kleines neues Buch ...
gerade fertiggestellt ...
Es geht im Januar zur Druckerei
21x21cm, Hardcover, 56 Seiten, Texte und Gedichte, illustriert
Das 5. Buch der Reihe: "KOLUMNEN" geht im Januar 2025 in den Druck
Ein 5.Buch steht kurz vor der Fertigstellung und wird Ende 2024 das letzte Tagebüch sein.
Jetzt
(seit November 2023)
schreibe ich
Märchen und Gedichte
und stelle sie in Lesungen vor
Ein neues Märchenbuch - August 2024
"Die Schmuddel-Nixe", 64 Seiten, 24 farbige Illustrationen, 150g Papier, Festeinband
Schloss-Geschichten (Für Schloss Zingst bei Querfurt)
Neue Bücher bis April 2024
Gestaltung in der Endphase
Neue Bücher im Februar 2024
11.1.2024 / 30.1.2024
Die Arbeit am Buch ist abgeschlossen
Der Druckauftrag abgeschickt
Hardcover/Festeinband
5 Exemplare
144 Seiten
Umschlag farbig
Innen: Text und Illustrationen einfarbig
135g Papier
21x21cm
Cover-Entwurf
Das Buch ist gedruckt
erste Exemplare
Jetzt am 31.12.2023 abgeschlossen:
DIE ARBEIT AN DER ZWEITEN FASSUNG
Jetzt:
152 Seiten
55 Illustrationen
21x21 cm
Softcover
Einband farbig
Innen Schwarz-Weiß-Druck
Januar 2024
warum?
ja warum tue ich das?
Ringsherum, da brennt die Welt.
Da gehören Krieg, Flucht, Vertreibung, Einmischung in innere Angelegenheiten, Kriegshetze, Aufrüstung, Lust an Selbstzerstörung ... wieder wie selbstverständlich zu unserem Alltag
... und ich schreibe Märchen.
Die Zeitungen berichten von Kriegen der Guten gegen die Bösen und der Bösen gegen die Guten, alles kommt einem als Leser und Nachrichtenhörer vor wie im Film 1984
... und ich lese Märchen.
Der Kanzler unseres "Besten Deutschland" schwört das Volk auf Verzicht, Zusammenhalt und Veränderungsbereitschaft ein. Getreue Koalitionspartner schwören auf Waffenlieferungen und Unterstützung im Krieg bis zum Sieg oder Untergang und Horrorszenarien werden medial kultiviert um uns bereit zu machen ... für den Endkampf gegen das Böse aus dem Osten
... und ich schreibe Gedichte.
Ganz kluge Leute sagen, dass das doch immer schon so war. Ach in den vergangenen fast 80 Jahren nach dem "Untergang" hätte es doch immer mal irgendwo Krieg gegeben. Und immer befanden wir uns im "Kalten Krieg". Und das Leben sei normal weiter gegangen.
Ja, das stimmt.
Aber wahr ist auch: die Abschreckungspolitik beider Systeme hatte 40 Jahre zur Folge, dass man zumindest miteinander sprach und sich gegenseitig ernst nahm.
Jetzt sind Krieg und Terror so nah und die Überschätzung der eigenen Bedeutsamkeit so groß, dass alle Hemmungen fallen. Kriegsbereitschaft herzustellen sei eine Aufgabe der Stunde.
... und ich male, drucke, schreibe, gestalte Bilder, fotografiere, mache Ausstellungen.
Bin ich ein Narr?
Ja ... Ich bemühe mich mit meinen Mitteln um die Erhaltung von Menschlichkeit, Anstand und Poesie.
Das werde ich auch im Jahr 2024 nicht lassen.
Dezember 2023
Das Schreiben
von Märchen, das Erfinden von alternativen Varianten alter Märchen und das Mischen und Durcheinanderwürfeln von Märchen zugunsten neuer Geschichten, das macht Spaß
und führte zum Großteil der in diesem Buch versammelten Texte.
Was ich in diesem Zusammenhang auch für mich wiederentdeckt habe, ist die Freude am Lesen von Märchen.
Das verdanke ich hauptsächlich einer ganzen Reihe von Zufällen, die das Leben so bereithält. Ein Zufall war das Entdecken der alten Märchen der Autorin Amelie Godin in einem Internetarchiv.
Ich las ihre 1858 aufgeschriebenen Märchen und war überrascht, keinen Autorennamen zu finden. Auf der Titelseite des digitalisierten Buches gab es nur den Hinweis: "Von einer Mutter für ihre Kinder“.
Da ich neugierig bin, suchte ich weiter und entdeckte mehr als nur ihren Namen.
Ich las mehrere Biografien, Berichte von Zeitgenossen und fand Hinweise auf weitere Schriften der Autorin.
Dann stieß ich bei einer Internet-Antiquariat-Plattform auf ein Märchenbuch, das im Jahr ihres Ableben 1904 in zweiter Auflage erschien.
Ich habe es käuflich erworben und es ist trotz der 120 Jahre, die seitdem vergangen sind, gut erhalten.
Die damals verwendete alte Fraktur-Druck-Schrift ist für mich zum Glück kein Problem, so dass ich das Buch fließend lesen kann.
Bis zum Alter von 80 Jahren schrieb sie, "die begnadete Autorin",
wie sie damals auch von Kollegen, Journalisten und Literaturkritikern eingeschätzt wurde, Märchen und Sagen, Legenden und Helden-Epen, die sie auf der Grundlage eines reichen Wissens zur Märchenwelt Europas zu neuen Geschichten verwob.
Hinzu kamen lebenslang Gedichte, Gesellschafts-Romane und Beiträge für literarische Zeitschriften dieser Zeit.
Ihr Schreibstil ist im Alter ein anderer. Die Geschichten sind länger und ausgeschmückter als ihre ersten romantischen Märchen, die sie vorrangig als Erziehungsmärchen für ihre eigenen Kinder geschrieben hatte.
Das Lesen ihrer Texte ist ein Hochgenuss und es ist schwer zu verstehen, warum diese heute im 21. Jahrhundert weitestgehend unbekannt sind.
Beim Lesen so mancher Geschichte hatte ich sofort das Gefühl, dass sie wunderbare Drehbücher für Filme ergeben würden.
So habe ich beschlossen, eine Auswahl ihrer 120-175 Jahre alten Texte zu bearbeiten und neu zu schreiben.
Ich habe die Absicht, den Inhalt nicht zu verändern und werde die schöne Sprache erhalten.
Dann stelle ich diese Erzählungen als Buch zusammen und füge Illustrationen hinzu.
Das wird viel Zeit beanspruchen. Aber ich erachte es als sehr wichtig, diese wichtige Autorin
aus der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
einer Wiederentdeckung zuzuführen,
auch wenn das eigentlich
nur als Spinnerei gelten könnte.
Ich tue das für mich
und freundlich gesinnte Mitmenschen.
Wohlan ... ich bin bereit.
Bereits gedruckte Bücher:
"Gedichte und Grafik"
Gedruckt:
"Rotkäppchen wird erwachsen"
Gedruckt:
"Reisen durch eine "Grimmige Zeit"
14.12.2023
Es geht weiter ...
Neue Texte für eine 2. Fassung 2024
Textprobe ( Fortsetzung des ersten Buches der "Grimmigen Zeiten" )
Neulich …
begegnete mir auf dem Balkon ein "Modschgiebschen".
Zum Verständnis für Nicht-Sachsen sein angemerkt, das ist ein Marienkäfer.
Also kurz vor Weihnachten sehe ich auf dem Balkon, auf einer Vorratskiste, in der Lebensmittel gelagert sind, weil es ja normalerweise im Dezember kühl ist ...
da sehe ich ein "Modschi".
Weil ich ein freundlicher Mensch bin schubse ich das Tierchen nur zur Seite (will ja den Deckel öffnen und es nicht dabei verletzten) da sagt es: "na, wie geht es?"
Noch bevor ich nachdenken kann erwidere ich: "gut ... kann nicht klagen" und es beginnt laut zu lachen und sagt noch: "ich freue mich auf den Frühling."
Jetzt wird mir erst einmal klar: irgendetwas stimmt nicht. Entweder mit mir oder ...?
Da breitet es seine Flügel aus, fliegt los und ruft mir zu: "lass es dir gut gehen!"
Und ich schaue hinterher ... grüble ... gehe zurück in das Wohnzimmer und schreibe dieses Erlebnis auf.
War ich eine Figur in einem Märchen?
Habe ich das Ganze nur geträumt?
Und wenn ... ja ... oder nein ... egal ...
könnte ich nicht daraus ein Märchen zaubern?
Ich werde mir ein wenig Zeit gönnen und nicht darüber nachdenken und dann tue ich das, was ich seit November ausprobiere. Ich setze mich auf das Sofa ... nehme mein IPad und fange einfach an zu spinnen.
Das bedeutet: ich fange an zu schreiben und denke beim Schreiben eines Satzes nur über den nächsten nach. Ein Satz fördert den nächsten zutage und dann habe ich nach 30-40 Minuten den Text abgeschlossen.
Märchenschreiben als so genanntes "Impuls-Schreiben" ... eine tolle Erfahrung.
Das hat dazu geführt, dass seit November zwei kleine Bücher entstanden sind.