Gedichte - 2020/21 - Auswahl
42 Gedichte und eigene Illustrationen
"E BISSEL MESCHUGGE" - Gedichte aus der Corona-Zeit
Einige Gedichte stelle ich hier vor.
Auf der Heide 2021
Wolfgang Schieweck
Sah ein Knab ein Röslein gehn,
Röslein auf der Heide.
War so jung und morgenschön,
Maske aus Buntseide.
Knabe sprach, ich will dich sehn,
ab das Tuch, ich leide.
Mund und Nas`bestimmt auch schön,
Röslein auf der Heide.
S´s Röslein sprach. das gehet nicht,
Verdeckung ist jetzt Bürgerpflicht.
Maske ab, dann steck ich an,
Ganz gewiss den jungen Mann.
Sah der Knab das Röslein gehn.
Maskenröslein wunderschön,
Wirds wohl niemals wiedersehn,
Röslein auf der Heide.
Quer und Denker
Ach,
was muß man oft von bösen
Bürgern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Quer und Denker hießen,
Die, anstatt durch Bundes-Regeln
Sich zum Schweigen zu bekehren,
Oftmals drüber diskutierten
Und auch täglich demonstrierten.
Ja, zur Widerständigkeit
Ja, dazu ist man bereit!
Markus necken,
Angie quälen!
Singen, Trommeln, Pfeifen, Reden.
Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer,
Als zu Hause, brav alleine,
Festzusitzen auf dem Stuhle.
Aber wehe, wehe, wehe!
Wenn ich auf das Ende sehe!!
Ach, jetzt wars Geheimdienst Ding,
Wie es Denk und Quer jetzt ging.
Drum hört her, was sie getrieben,
In der Zeitung aufgeschrieben.
Feinde muss man isolieren
und sie als Rechte titulieren.
Bis das brave Volk begreift
und der Spatz vom Dache pfeift:
Wenn Wissenschaft und Staat vereint,
G`sundheit über Deutschland scheint.
... Passiert ...
Vom Vogel-Gezwitscher benebelt,
versuche ich mich
park-wandernd
im Schlängellauf.
Augen und Kamera in Bereitschaft,
hoffe ich
nicht zu stolpern.
Mein Navigationssystem narrt mich,
ich verlier den Halt.
Der Arm gereckt gen Himmel,
hat die Technik überlebt.
Nur die Hos' mit Riss und Fleck
muss zu Haus' in Reparatur.
Der Zauber des Frühlings
gefangen im digitalen Kosmos,
der Bits und Bytes.
Mit Genuss im Pad gespiegelt
und dann
für die Ewigkeit
auf Papier gebannt.
Wolfgang Schieweck, 9.4.2021
was soll es bedeuten....?
Ich weiß nicht
was soll es bedeuten,
dass ich so wütend bin.
Wir leben in dystopisch' Zeiten,
verloren Verstand und der Sinn.
Die Menschen in Angst gefangen,
genähret mit Wut und mit Hass,
vertrauen den weißen Kitteln
und betteln um Aderlass.
Wer zweifelt und sich verweigert,
der hat beileib' keine Chance,
vom Mob gejagt und verspottet,
bleibt ihm nur noch Nonchalance...
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten:
mir geht's jetzt leidlich gut.
In Abstand zu Opportoleuten,
geh' atmend gegen Wut.
Summ-sing so vor mich hin...
Mach's' wie die Bienchen.
Tu das ohn' Angst und Bang'.
und pfeif noch dazu ein Liedchen.
Versklaven kann uns keine Macht
zu leidvoll die Geschichte.
Das Kartenhaus bald eingekracht
Verjagt die Bösewichte.
13.4.21 - W. Schieweck
20.4.2021 - W. Schieweck
WANN?
Löst sich die Dunkelheit auf
und Licht erhellt wieder die Welt?
Die Gespenster der Angst versinken im Hades
und
DANN ...
blühen Geist und Verstand wieder,
wie die Blumen des Frühlings.